ie Universität Bremen hat am 22. Oktober 2024 zum ersten Mal ihren Transferpreis verliehen – und das Siegerprojekt könnte aktueller nicht sein. Der Informatiker Dr. Thomas Barkowsky und sein Team von der Universität Bremen, gemeinsam mit der Mahidol University in Bangkok, wurden für ihre innovative Software DENCAI (DENgue CAse Investigation) ausgezeichnet. Ziel dieses Projekts ist es, Dengue-Infektionsausbrüche effizient zu untersuchen und zu bekämpfen. Der Preis ist mit 2000 Euro dotiert und würdigt herausragende Projekte, die die Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft vorantreiben.
Ein Preis für angewandte Forschung: Mit dem Transferpreis ehrt die Universität Bremen zukunftsweisende Projekte, die Wissenschaft und Praxis miteinander verbinden und einen direkten Nutzen für die Gesellschaft schaffen. DENCAI ist ein Paradebeispiel für diese Mission. Die Software bietet eine innovative Lösung zur Eindämmung von Dengue-Infektionen, indem sie es ermöglicht, Infektionsherde gezielt und schnell zu analysieren. Damit trägt sie aktiv zur Gesundheit und Lebensqualität in betroffenen Regionen bei.
DENCAI – Software für den Kampf gegen Dengue: as ausgezeichnete Projekt von Dr. Barkowsky und seinem Team wurde zusammen mit Studierenden entwickelt und basiert auf einer Web- und einer Smartphone-App. Diese App wird bereits von thailändischen Gesundheitsbehörden genutzt, um bei Ausbrüchen von Denguefieber schnell und effizient Maßnahmen zu ergreifen. Der Einsatz der Software spart Zeit, erleichtert die Datenerfassung und verbessert die Koordination. So können Dengue-Infektionen frühzeitig erkannt und behandelt werden – ein wichtiger Schritt für den Gesundheitsschutz vor Ort.
„Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ist bereits vom Denguefieber bedroht, und mit dem Klimawandel breitet sich die Krankheit auch in neue Regionen aus“, erklärte Professor Michal Kucera, Konrektor für Forschung und Transfer. „Projekte wie DENCAI sind unverzichtbar, um dieser Herausforderung mit wissenschaftlichen Mitteln zu begegnen.“
Ein starkes Zeichen für die Zukunft
Der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Gesellschaft ist ein zentrales Anliegen der Universität Bremen und wurde bei der Preisverleihung noch einmal betont. Jutta Günther, Rektorin der Universität, hob hervor, wie wichtig der Wissenstransfer für nachhaltige Entwicklungen ist. „Technische, soziale und kulturelle Innovationen entstehen oft durch den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Genau das fördert unser Transferpreis.“
Wasserstoff als Zukunftsstrategie: Podiumsdiskussion im Rahmen der Preisverleihung
Ein weiteres Highlight des Abends war eine Podiumsdiskussion zum Thema Wasserstofftransformation. Dr. Torben Stührmann vom hyBit-Projekt diskutierte mit Expert*innen über die Potenziale von Wasserstoff im Lebens- und Wirtschaftsraum Bremen. Das hyBit-Projekt entwickelt innovative Lösungen zur Nutzung von Wasserstoff für Industrie, Logistik und Stadtentwicklung und leistet damit einen aktiven Beitrag zur Reduzierung von CO₂-Emissionen, insbesondere im Bremer Industriehafen.
„Das Projekt hyBit zeigt, wie Wissenschaft die gesellschaftliche Transformation unterstützen kann,“ so Jutta Günther. „Gerade in der Industrie haben wir die Chance, nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die einen Unterschied machen.“
Ein Preis für die Zukunft
Mit dem Transferpreis setzt die Universität Bremen ein klares Zeichen: Forschung ist nicht nur Selbstzweck, sondern Wegbereiter für nachhaltigen Fortschritt. Projekte wie DENCAI und hyBit zeigen eindrucksvoll, wie wissenschaftliche Innovation einen direkten Nutzen für Gesellschaft und Umwelt schaffen kann. Der Transfer von Wissen und Technologie wird so zu einer treibenden Kraft für eine lebenswerte Zukunft, in der Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam Verantwortung übernehmen.

Die Wolfgang-Ritter-Stiftung unterstützt die Verleihung des Transferpreises, für Ideen aus der Wissenschaft, die Perspektiven schaffen für eine gute, lebenswerte Zukunft.