Raus aus dem Hörsaal, rein ins Leben – unter diesem Motto arbeiten Studierende der Constructor University in Bremen an den sogenannten Community Impact Projects (CIPs). Ziel ist es, das akademische Wissen direkt auf gesellschaftliche Herausforderungen anzuwenden und einen aktiven Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten. Bei der CIP Pitch Night im Bremer Haus der Wissenschaft präsentierten sieben Teams ihre innovativen Ideen vor einem Publikum von rund 200 Interessierten. Von der Förderung sportlicher Leistungen durch KI bis hin zu historischen Stadterlebnissen mit Augmented Reality – die Projekte zeigen eindrucksvoll, wie Wissenschaft und Engagement zusammenwirken können.
Kreative Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen
Besonders begeistert zeigte sich das Publikum vom Projekt Bicycle Workshop, das die meisten Stimmen für sich gewinnen konnte. Hier reparieren Studierende gebrauchte Fahrräder, um einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Die Fahrräder werden anschließend Geflüchteten zur Verfügung gestellt oder bestehende Räder kostenlos instand gesetzt. Neben dem sozialen Mehrwert entwickeln die Teilnehmenden hierbei handwerkliche Fähigkeiten und leisten einen wichtigen Beitrag zur Bremer Gemeinschaft.
„Raus aus dem Elfenbeinturm und rein ins Leben – genau das ist der Sinn der CIPs“, erklärt Alec Bohman, Student der Internationalen Beziehungen und Mitglied eines Teams, das das Overbeck-Museum für Menschen mit Sehbehinderungen zugänglich machen will. Sein Projekt schaffte es zwar nicht auf den ersten Platz, doch die Begeisterung für den gesellschaftlichen Beitrag bleibt: „Als temporäre Mitglieder der Stadtgesellschaft möchten wir etwas zurückgeben.“
Vielfalt an Ideen für eine nachhaltige Zukunft
Bei der Wahl ihrer CIPs sind die Studierenden frei, ihrer Kreativität und ihren Interessen zu folgen. Sie können sich bestehenden Projekten anschließen oder eigene Initiativen ins Leben rufen. Die einzige Bedingung: Die Projekte müssen auf einen gesellschaftlichen Bedarf reagieren und einen Bezug zum Studienfach haben. Mindestens 125 Stunden widmen die Studierenden der gemeinnützigen Arbeit – eine intensive Erfahrung, die zugleich Lerninhalte und persönliche Weiterentwicklung fördert.
Neben Bicycle Workshop und dem Overbeck-Museum-Projekt gab es weitere spannende Ideen: Brain Battle unterstützt die psychologische Vorbereitung sportlicher Leistungen mithilfe von KI, während Robokids Jugendlichen Zugang zu Robotik-Laboren verschafft, um ihr Interesse an MINT-Fächern zu wecken. Im Bereich Nachhaltigkeit engagiert sich das Team Urban Pergola für die Begrünung von Innenstädten, und W.Orchid entwickelt eine Technologie, die Bremer Gebäude kühlend und wasserabsorbierend gestalten soll – eine Antwort auf den Klimawandel und die steigenden Temperaturen in Bremen.
Ein weiteres kreatives Projekt ist Ghosts of History, das gemeinsam mit dem Geschichtenhaus Bremen eine App entwickelt, die User mithilfe von Augmented Reality auf eine Zeitreise in die Stadtgeschichte mitnimmt. So werden auch kleinere historische Ereignisse erlebbar, die sonst leicht in Vergessenheit geraten.
Ein starkes Zeichen für Wissenschaft und Gesellschaft
Die CIP Pitch Night, unterstützt von der Wolfgang-Ritter-Stiftung, zeigt eindrucksvoll, wie engagierte Studierende mit ihren Ideen echten Mehrwert schaffen und das Leben in Bremen aktiv mitgestalten. Mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 1500 Euro fördert die Stiftung die Projekte, die Wissen und praktischen Nutzen vereinen – im Sinne ihres Leitgedankens: „Bessere Ideen fördern, für gemeinsamen Fortschritt in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.“
Fotos: Christian Wilkens
Mehr Informationen über spannende Community Impact Projekte auf der CIP Website,
begleitet von einem informativen Linkedin-Beitrag der jungen Wissenschaftler.


