Ein halbes Jahrhundert für die Wissenschaft: Die Wolfgang-Ritter-Stiftung ist im Jahr 2020 50 Jahre alt geworden. Ihr Anliegen: die Wissenschaft und den Forschungsnachwuchs zu fördern. Das Anliegen könnte heute – im Wissens- und Kreativzeitalter – nicht aktueller sein. „Wir unterstützen sehr spannende und zukunftsweisende Dinge“, sagt Stiftungsvorstand Alexander Witte, „und engagieren uns für kreative Wissenschaftler, die positiven Wandel ermöglichen.“
Unternehmerische Weitsicht des Gründers
1970 hat Wolfgang Ritter, Alleinaktionär der Brinkmann AG und zeitweise der größte Arbeitgeber in Bremen, seine Stiftung gegründet. Der Sohn des Tabakfabrikanten Hermann Ritter war mit 17 Jahren in eine Lehre gegangen. Ohne Abitur und akademischen Hintergrund wurde er doch einer der ersten und engagiertesten Förderer der jungen Bremer Universität (1971 gegründet). „Hier zeigt sich die große unternehmerische Weitsicht von Wolfgang Ritter,“ sagt Professor Dr. Helge Bernd von Ahsen, Vorsitzender des Stiftungsvorstands. „Er hat den wissenschaftlichen Gedanken früh in den Fokus der Stiftung gelegt.“ Ritter habe auch früh die enorme Bedeutung von Marken erkannt; vorbildlich sei zudem sein soziales Wirken beispielsweise durch die Schaffung eines Pensionsfonds für die Beschäftigten der Brinkmann AG.
Die Wolfgang-Ritter-Stiftung unterstützt Wissenschaftstalente und Projekte wie die „U Bremen Research Alliance“ an der Universität Bremen, das „Zukunftscafé Pflege und Gesundheit“ an der Hochschule Bremen oder das Community Impact Programm an der Jacobs University. Jährlich lobt sie den Wolfgang-Ritter-Preis und den Wolfgang-Ritter-Studienpreis aus. Eine weitere Aktivität sind die Bremer Universitäts-Gespräche; hier finden seit 1988 Debatten zu den zentralen Fragen der Zeit statt, sei es die alternde Gesellschaft, die Zukunft der liberalen Demokratien, Lehrerbildung oder Robotik – interdisziplinär, von und für die Wissenschaft und die Gesellschaft.
Wandel als Ansporn
Die Stiftung sieht sich Wolfgang Ritters Leitidee, „Wandel als Ansporn zu verstehen“, verpflichtet. „Mit unserer Stiftungsarbeit folgen wir seit 50 Jahren dem Vermächtnis von Wolfgang Ritter und setzen sein soziales und gesellschaftliches Engagement in zeitgemäßer Form fort“, so von Ahsen. Das Förderspektrum umfasst vier Themen: wertorientierte Unternehmensführung, Nachhaltigkeit, Globalisierung und betriebliche Funktionslehre.