11. Juli 2022

Für eine bessere Zukunft

Die Wolfgang-Ritter-Stiftung unterstützt seit geraumer Zeit DAAD-Stipendiatinnen und -Stipendiaten – was steckt dahinter?

Sie können den entscheidenden Unterschied machen – und damit Doktorandinnen und Doktoranden aus den verschiedensten Ländern dieser Welt über die finanziellen Klippen einer Hochschulausbildung helfen: Wissenschaftsstiftungen. Manchmal sind sie gar lebensrettend. So hat Pei-Fang Chiang aus Taiwan mit Hilfe der Wolfgang-Ritter-Stiftung die schwere Zeit ihrer lebensbedrohlichen Covid-19-Erkrankung in Bremen meistern und nach Genesung Ihre Doktorarbeit an der Jacobs University weiterführen können.    

Pei-Fang Chiang

Die Psychologin und Pflegewissenschaftlerin beschäftigt sich an der Jacobs University Bremen mit dem Thema Altersdepression und der Suizidgefährdung älterer Menschen in der deutschen und taiwanesischen Gesellschaft – und wie man sie am besten bekämpfen kann. 

Priya Singh

Stiftungen sind sehr hilfreich, sagt Priya Sing, wenn es darum geht, die Gesellschaft voranzubringen, und eine wertvolle Hilfe, um eine bessere Zukunft zu schaffen. Die Sozialwissenschaftlerin aus Indien profitierte zu Hause von einer großen indischen Stiftung (HCL Foundation) und profitiert jetzt von der Wolfgang-Ritter-Stiftung.

Seit mehr als zehn Jahren untersucht sie den informellen Sektor in Indien, der einen großen, aber problematischen Anteil an der gesamten wirtschaftlichen Wertschöpfung hat. Ihr Traum: ein Job bei der ILO, der Internationalen Arbeitsorganisation der UN, um Arbeitsbedingungen zu verbessern. Das pulsierende Jacobs-Umfeld und seine besonderen Studienprogramme bieten ihr dafür ein gutes Sprungbrett, sagt sie.

Akademische Stärke zählt

Chiang und Singh gehören zu einer Gruppe von sieben ausländischen Doktoranden, die der DAAD(Deutsche Akademische Auslandsdienst) in einem Stipendien-Matching-Programm im Jahr 2022 mit Hilfe der Wolfgang-Ritter-Stiftung fördert. Sie können für ein Jahr bis zu 1.200€ monatlich bekommen.

Beurteilt bei der Stipendienvergabe wird vorrangig die akademische Stärke, weniger die Bedürftigkeit oder ihr soziales Engagement. Bei gleichwertiger wissenschaftlicher Qualifikation entscheidet die soziale Lage und das soziale Engagement. Mit Bremer Mitteln können sie ihre akademischen Karrieren in sozial- oder naturwissenschaftlichen Bereichen an der Jacobs University Bremen vorantreiben. 

Adrien Donneaud

Adrien Donneaud zeigt dies musterhaft. Der französisch-mexikanische Sozialwissenschaftler hat fünf Master-Abschlüsse und drei Bachelor-Abschlüsse vorzuweisen. Bis heute hat er 16 Universitäten in zwölf Ländern besucht, ein Praktikum bei der EU-Kommission gemacht und mehrere Preise gewonnen. Nun promoviert er an der BIGSSS Bremen International Graduate School of Social Sciences, die von der Jacobs University und der Universität Bremen gemeinsam getragen wird.

Dort fasziniert ihn die Chance, sein Forschungsprojekt selbst zu definieren. Das sei heute im akademischen Jobmarkt eher selten. Seine Wahl fiel auf politisierte Online-Communities und ihre Effekte auf die Streitkultur. Nach seinem Abschluss will er in die Beratungs- und Coaching-Praxis gehen, will selbstständig und ortsunabhängig mit hoher Online-Affinität arbeiten, bloggen und schreiben.   

Eshita Paul

Was Adrien Donneaud, Pei-Fang Chiang und auch Eshita Paul nach Bremen aufbrechen ließ, war ein professoraler Magnet. Anders ausgedrückt: Der akademische Lehrkörper der Jacobs University zeigt sich als ein wertvoller Markenbotschafter für die Institution im Bremer Norden.

So war es die Strahlkraft eines Mathias Winterhalter, Professor of Biophysics, Life Sciences & Chemistry , eine Kapazität auf seinem Gebiet, die die vielversprechende Eshita Paul von Indien nach Bremen lockte. Hier forscht die Biotechnologin über biologische Nanoporen an der Schnittstelle von Biophysik, Mikrobiologie und Molekularbiologie mit dem Ziel, Antibiotika zu verbessern. Ihr Traum ist es, in der Entwicklungsabteilung des Schweizer Unternehmens Roche zu arbeiten. So könnte hier mit Stiftungsmitteln ein Stück  Pharmaziegeschichte mitgeschrieben werden

Das Stipendienprogramm

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert aus Mitteln des Auswärtigen Amtes (AA) die Programmlinie Stipendien- und Betreuungsprogramm (STIBET) III Matching Funds zur Betreuung von internationalen Studierenden und Doktoranden an deutschen Hochschulen. Mit diesem Programm sollen Drittmittelgeber aus der Wirtschaft oder andere private oder öffentliche Geldgeber, gewonnen werden, um weitere Kontakte und Kooperationen anzuregen und die Stipendienanzahl zu erhöhen.

Weitere Beiträge

Ehrung für die Jahrgangsbesten

Ehrung für die Jahrgangsbesten

Einmal jährlich zeichnet die Wolfgang-Ritter-Stiftung mit ihrem Studienpreis herausragende Bachelor- und Master-Absolventen des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bremen aus.

mehr lesen
Ein großartiges Projekt

Ein großartiges Projekt

Es ist das größte öffentlich-private Förderprojekt, das es in Deutschland je gab: das Deutschlandstipendium. Und die Wolfgang-Ritter-Stiftung ist Teil dieser besonderen Bildungspartnerschaft.

mehr lesen
Studienpreise verliehen

Studienpreise verliehen

Herzlichen Glückwunsch: Bremer Studentinnen und Studenten haben den Wolfgang-Ritter-Studienpreis gewonnen. Im Bild die Masterabsolventen Franziska Frese, Sophie Gerdemann und Martin Meyer.

mehr lesen
Ein Bremer in Harvard

Ein Bremer in Harvard

Krystian Teodor Lange hat an der Harvard Kennedy School „Public Policy“ studiert. Die Wolfgang-Ritter-Stiftung hat ihm dabei geholfen. Jetzt gründet er ein Software-Unternehmen und will als „digital nomad“ die Welt kennenlernen.

mehr lesen
Stifterischer Schub

Stifterischer Schub

Wissenschaft muss in der Gesellschaft ankommen – dazu können Stiftungen einen wesentlichen Beitrag leisten, ist Alexander Witte überzeugt. Er saß auf dem Podium beim Tag der Stiftungen am 1. Oktober 2021. Eingeladen hatten das Stiftungshaus Bremen und die Uni-Stiftung.

mehr lesen
High Potentials – weltumspannend

High Potentials – weltumspannend

Vaishnavi Venugopalan (im Bild) und Majid Sodachi sind zwei leistungsstarke junge Nachwuchswissenschaftler an der Jacobs University Bremen. Stipendien spielen für ihre zellbiologischen bzw. logistischen Forschungsarbeiten eine zentrale Rolle.

mehr lesen
Impulse für die Zukunft

Impulse für die Zukunft

Uni-Stiftung und Wolfgang-Ritter-Stiftung ziehen an einem Strang: Sie begleiten das Uni-Jubiläum (50 Jahre Universität Bremen) mit einem großen Stiftungsprojekt: „Macht Sinn. Stiften gehen. Wissen schaffen.“

mehr lesen